Die Aversion des empirischen Forschers gegen methodologische Diskussionen ist erst einmal menschlich verständlich: Noch selten ist durch methodologische Diskussion eine inhaltliche Einsicht erlangt worden! Es ist wahr: Wer eine methodologische Debatte anzettelt, hat noch schwerlich im selben Anlauf auch schon eine inhaltliche Einsicht gewonnen.
Gerade Ökonomen sperren sich oft gegen methodologische Reflexionen wie spielende Kinder vor dem Badewasser. Dies gilt insbesondere auch für Deutschland, wo mit einem perennierenden Methodenstreit die Tradition besteht, alternative gesellschaftspolitische Positionen in der Form methodologischer Divergenzen aneinander- und damit vielleicht auch irgendwann einmal aufzureiben.
Ermüdung der Diskussionsgegner ist eine in der Politik oft angetroffene Strategie, Probleme klein zu kriegen. Es verhält sich also mit methodologischer Diskussion wie mit Geschäftsordnungs-Debatten in einer Gruppensitzung. Zugegeben, noch nie ist auf diese Weise direkt ein inhaltliches Ergebnis erreicht worden. Im Gegenteil geht die für das eine aufgewandte Zeit dem anderen scheinbar notwendig verloren.
Dennoch wird kein komplizierteres Projekt ein brauchbares inhaltliches Ergebnis erzielen können, solange man sich nicht zuvor auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt hat.
Insofern hängen Regeln und zu erlangende Erkenntnisresultate, wenn auch beide keineswegs identisch sind, unabdingbar voneinander ab.
Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends
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