Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

22.10.2005

Subjekt Objekt

Wie Popper (1967b) nicht verfehlte anzumerken, kann eine idealistische Begriffslogik nicht um­stands­los in eine materialistische Philosophie verpflanzt werden. Denn wie ist die Identität von Subjekt und Objekt, bei Hegel einfach die Grundlage seiner Philosophie, die sich nur durch die Durchführung der Philosophie zu bewähren hat, für einen Materialisten herstellbar?

„Wir haben gesehen, dass die Apodiktivität der dialektischen Erkenntnis für He­gel die Identität von Sein, Handeln und Wissen implizierte. Marx geht je­doch davon aus, dass die materielle Existenz nicht auf die Erkenntnis reduzier­bar ist, dass die Praxis das Wissen durch ihre ganze reale Auswirkung über­schrei­tet. Es versteht sich, dass das auch unsere Position ist. Aber sie bringt neue Schwie­rigkeiten mit sich. Wie lässt sich jetzt behaupten, dass diese dis­pa­raten Prozesse von derselben Bewegung getrieben werden?" (Sartre 1967a:24)

Die Problematik des Subjekt-Objekt-Verhältnisses wird nicht gelöst, sondern dadurch in ihrer Dring­lich­keit verschärft, dass in der Quantentheorie die in der Makrophysik recht brauchbare Tren­nung von Beobachter und beobachtetem Sachverhalt versagt (Hennemann 1961a). Auch in der empirischen So­zialforschung ist eine Messtheorie gefordert, welche die soziale In­ter­aktion z.B. zwischen Inter­vie­wer und Befragtem theoretisch erfasst und systematisch be­rück­sichtigt (Esser 1975a).

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