Wie Popper (1967b) nicht verfehlte anzumerken, kann eine idealistische Begriffslogik nicht umstandslos in eine materialistische Philosophie verpflanzt werden. Denn wie ist die Identität von Subjekt und Objekt, bei Hegel einfach die Grundlage seiner Philosophie, die sich nur durch die Durchführung der Philosophie zu bewähren hat, für einen Materialisten herstellbar?
„Wir haben gesehen, dass die Apodiktivität der dialektischen Erkenntnis für Hegel die Identität von Sein, Handeln und Wissen implizierte. Marx geht jedoch davon aus, dass die materielle Existenz nicht auf die Erkenntnis reduzierbar ist, dass die Praxis das Wissen durch ihre ganze reale Auswirkung überschreitet. Es versteht sich, dass das auch unsere Position ist. Aber sie bringt neue Schwierigkeiten mit sich. Wie lässt sich jetzt behaupten, dass diese disparaten Prozesse von derselben Bewegung getrieben werden?" (Sartre 1967a:24)
Die Problematik des Subjekt-Objekt-Verhältnisses wird nicht gelöst, sondern dadurch in ihrer Dringlichkeit verschärft, dass in der Quantentheorie die in der Makrophysik recht brauchbare Trennung von Beobachter und beobachtetem Sachverhalt versagt (Hennemann 1961a). Auch in der empirischen Sozialforschung ist eine Messtheorie gefordert, welche die soziale Interaktion z.B. zwischen Interviewer und Befragtem theoretisch erfasst und systematisch berücksichtigt (Esser 1975a).
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