Für Popper sind Namen ja Schall und Rauch.
Deshalb sind wir hier berechtigt, statt "Historizismus" = "Popperizismus" zu sagen.
"Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur gekommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -, kann sie naturgemäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern." (MEW 23:15f)
Typisches Beispiel des Marxschen Popperizismus sei die Prophezeiung der historischen Unvermeidlichkeit der Entwicklung zur kommunistischen Gesellschaftsform. Vor allem gegen diese These richtet Popper sein kritizistisches Feuerwerk. Damit ward wieder einmal vorgeführt, dass Argumente gegen spezifische nomologische Hypothesen dazu tendieren, Argumente gegen deduktiv-nomologische Theorie schlechthin zu werden (Kiser, Hechter 1991a:2). Indem Popper (1987a) die Geschichtsphilosophie jeweils eines Platon, Aristoteles, Hegel oder Marx als "popperizistisch" angegriffen hat, kam er selbst der Position des Historismus bedenklich nahe.
Der "Historismus" (Albert 1972c:212) ist gekennzeichnet durch die Thesen:
Der Geschichtsprozess ist theoretisch nicht erfassbar.
Theorien erfüllen für die Geschichtswissenschaft keine wesentliche Funktion.
Es gibt keine Theorie der Geschichte!
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