Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

22.10.2005

Poppers Popperizismuskritik

Für Popper sind Namen ja Schall und Rauch.
Deshalb sind wir hier berechtigt, statt "Historizismus" = "Popperizismus" zu sagen.

"Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur ge­kommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -, kann sie naturge­mäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern." (MEW 23:15f)

Typisches Beispiel des Marxschen Popperizismus sei die Prophezeiung der histo­rischen Un­ver­meidlichkeit der Entwicklung zur kommunistischen Gesell­schafts­form. Vor allem gegen diese These richtet Popper sein kritizisti­sches Feu­er­werk. Damit ward wieder ein­mal vorgeführt, dass Argumente ge­gen spezifische no­mo­logische Hypothesen dazu tendie­ren, Argumente gegen de­duk­tiv-nomologische Theorie schlechthin zu werden (Kiser, Hechter 1991a:2). Indem Popper (1987a) die Geschichts­philo­sophie jeweils eines Platon, Aristoteles, Hegel oder Marx als "popperizistisch" angegriffen hat, kam er selbst der Position des Hi­storismus bedenklich nahe.

Der "Historismus" (Albert 1972c:212) ist gekennzeichnet durch die Thesen:

Der Geschichtsprozess ist theoretisch nicht erfassbar.

Theorien erfüllen für die Geschichtswissenschaft keine wesentliche Funktion.

Es gibt keine Theorie der Geschichte!

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