Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

22.10.2005

Poppers Akkomodation an die Main Stream Ökonomie

Dies ist mit der Konfusion zu vergleichen, die Poppers Ausführungen über „Situationslogik" ange­rich­tet haben. Merkwürdige Quintessenz dieser Exkursion ist, dass Popper sofort seine ei­gene me­tho­do­logischen Postulate im Hinblick auf empirischen Gehalt und Falsifizierbarkeit fal­len lässt, wenn er sich zur Rettung neoklassischer Modellbildungen aufmacht, welche noch Albert in positi­vistischer Ma­nier, dennoch aber recht plausibel als „Modell-Platonismen" kri­tisiert hat. Verwirrender werden Poppers Erörterungen noch dadurch, dass er nicht selten als objektive Situation" be­schreibt, was der ge­sun­de Menschenverstand subjektiv wahrge­nom­mene Situation" nennt. Es dient keineswegs der Er­hel­lung, dass abgelehnte Verhaltensannah­men als „psychologisch" gekennzeichnet werden, befür­wor­te­te Motivations- und Kognitions­an­nahmen jedoch als „Teil der objektiven Situ­ation" und damit als „unpsychologisch". Es ist zwar wissenschaftsgeschichtlich verständlich, dass sich die österreichische Schule gegen eine veral­te­te psychologische Fundierung der Grenznutzentheorie gekehrt und für eine Autonomie der Ökono­mie ausgesprochen hat. Es muss jedoch erstaunen, dass ausgerechnet Popper in die­sem Zusammen­hang herkömmliche Grenzziehungen von Wissen­schaftsdisziplinen als brauch­bar zu einer Pro­blem­beschreibung ansieht.

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