Darauf berief sich schon Engels (1970a): The proof of the pudding is in the eating. Wirklichkeit und Wahrheit einer Philosophie liegen in ihren praktischen Anwendbarkeit. Dieser Verweis auf industrielle Anwendung geht einen großen Schritt über Churchills Argument der maschinellen Prüfbarkeit von Theorien hinaus, welches Popper (1973a:43) als erkenntnistheoretische Idee gefeiert hat. Worin besteht aber die besondere erkenntnistheoretische Leistung einer maschinellen Prüfung? Diese vermag im Idealfall einen beherrschten technischen Prozess [1]) zu liefern, welcher ein objektives, d.h. intersubjektiv reproduzierbares Modell der Metamorphosen einer Subjekt/Objekt-Dialektik darstellt.
Demgegenüber unterstreicht Popper:
„no theory of knowledge should attempt to explain why we are successful in our attempts to explain things” (Popper 1973a:23)
Folglich stellt Zahar (1998a:110) anscheinend zurecht heraus, dass für Popper weder Beobachtung [2]) noch technologische Anwendbarkeit ein geltungsfähiges erkenntnistheoretisches Argument darstellen. Daraus folgert er:
„Thus sustained technological progress becomes an ongoing miracle.”
Denn Logik sei so konstruiert, dass innerhalb derselben nur Aussagen begründen oder widerlegen können. Beobachtungen oder andere nichtlogische Entitäten können in solchem Sinne keinerlei logische und somit keine erkenntnistheoretische Dignität beanspruchen. Zahar (1998a: 110ff) zieht daraus die Konsequenz: er geht dazu über, Popper phänomenologisch zu ergänzen. Ob dies jedoch unbedingt erforderlich, erscheint mir doch sehr fragwürdig zu sein. Poppers (1973a:146ff) 3-Welten-Theorie kann als ein erkenntnistheoretischer Lösungsversuch genau desselben Problems interpretiert werden.
„Trotz jeder künftigen Systematisierung ist die Struktur der Metaphysik keine wissenschaftliche, apodiktische, sondern eine dialektische, im sokratischen und aristotelischen Sinne dieses Wortes. Es handelt sich nicht, wie im modernen Gebrauch oder Missbrauch der Dialektik, um einen Prozess, der durch die Hindernisse hindurch notwendig zu seinem Ende führt, sondern um eine offene und ständig offen gehaltene Struktur: diejenige eines Dialogs ohne Schluss, wie in den sogenannten kleinen sokratischen Dialogen Platons oder wie in der Tragödie, deren theoretische Übertragung die aristotelische Lehre der Aporie zu sein scheint.“ (Aubenque 1961a:324)
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