Ein neueres Phänomen, woran dieses deutlich sichtbar wird, ist der sog. „Rebound"- Effekt [1]).
Wenn dieses Modell nicht stimmt, so kommt doch die wirkliche Welt, so Yardeni, so oder so [2]) diesem Modell immer näher:
„Macroeconomics is dead. The triumph of capitalism also marked the triumph of microeconomics over macroeconomics. More specifically, our economic present is better understood and our economic future is more accurately predicted by a model from the microeconomics textbooks than from the macroeconomics textbooks. The new 'in' model is Perfect Competition. Out are Keynesian, monetarist, and other macromodels." (Yardeni 1997#35)
Yardeni weiß vermutlich nicht, dass er einen bekannten Vorläufer hat.[3])
[1]) „Tatsächlich ist es so, dass der technische Fortschritt mit immer höherem Tempo seit 10.000 und mehr Jahren voranschreitet und dass Dematerialisierung, wie die obigen Beispiele zeigen, ein damit immer einhergehender Begleiteffekt war. Als Folge von allem Fortschritt hat sich aber die Umweltsituation und auch die soziale Situation der Menschen keineswegs permanent und überall verbessert. Ganz im Gegenteil ist die Gesamtsituation in der Summe eher schwieriger geworden. Überspitzt gesagt ‘siegen wir uns mit all dem Fortschritt noch zu Tode’. Es ist eine wesentliche Erkenntnis der letzten Jahre, dass dies die Folge eines gegenläufigen Effekts zur Dematerialisierung ist, der die Tendenz hat, alle Einsparungen pro Leistungseinheit durch Ausdehnungsprozesse überzukompensieren, und dieser Effekt heißt Rebound- oder Bumerang-Effekt. Der Rebound-Effekt besagt im Wesentlichen, dass im Rahmen freier Märkte die generelle Konsumbereitschaft und -orientierung von Menschen dazu führt, dass jedes technische Potential der Dematerialisierung, also die Fähigkeit, mit weniger Ressourcen und Umweltbelastung mehr Lebensqualität zu erzeugen, de facto in eine Ausdehnung von Aktivitäten übersetzt wird. Die Ausdehnung verläuft dabei in der Regel in zwei Richtungen, zum einen erhöht sich die Zahl der Menschen, zum anderen erhöht sich das mittlere Aktivitätspotential pro Person."(Rademacher 1999a)
[2]) Popperizismus?
[3]): „Wenn etwas in der Ökonomie klar dargelegt ist, so ist es das Schicksal, das die Arbeiterklasse unter der Herrschaft des Freihandels erwartet. Alle diesbezüglichen Gesetze, die in den klassischen Werken der Ökonomie dargelegt sind, treffen nur unter der Voraussetzung wirklich zu, dass der Handel von allen Fesseln befreit ist, dass die Konkurrenz völlig unbehindert ist, nicht nur in einem Lande, sondern auf dem ganzen Erdball. Diese Gesetze, die A. Smith, Say und Ricardo aufgedeckt haben - Gesetze, welche die Produktion und die Verteilung des Reichtums bestimmen - werden in demselben Maße zutreffender, genauer und hören auf, bloße Abstraktionen zu sein, wie sich der Freihandel durchsetzt. Auch die Meister der Wissenschaft erklären ständig, wenn sie ein ökonomisches Thema behandeln, ihre Schlussfolgerungen beruhen samt und sonders auf der Voraussetzung, dass der Handel von allen noch bestehenden Fesseln befreit werde. Sie handeln durchaus richtig, wenn sie diese Methode anwenden; denn sie schaffen keine willkürlichen Abstraktionen, sie schalten nur aus ihrem Denken eine Reihe von zufälligen Umständen aus. So kann man mit Recht sagen, dass die Ökonomen - Ricardo und andere - mehr über die Gesellschaft wissen, wie sie sein wird, als über die Gegenwart, wie sie ist." (Rede des Dr. Marx über Schutzzoll, Freihandel und die Arbeiterklasse, MEW 4:307) Marx bezeichnete allerdings nur die Abstraktionen der klassischen Nationalökonomie als nicht willkürlich. Die Willkürlichkeiten der Neoklassik konnte er freilich nicht erträumen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen