1) Definitionslehre,
2) Universalien-Streit
3) Verhältnis Begriff, Theorie, System, Modell, Sprache
1) Nach Popper (1979a:18) sind Definitionen unwichtig. Definitionen sind nach Popper (1984b) im Wesentlichen unwesentlich. Infolge dieser Problemleugnung ergeben sich bei einer Reihe von Poppertexten methodologisch bedingte Interpretationsfragen, zum Beispiel bei der Bestimmung von Poppers „Essentialismus"-Position. Dies wird dadurch noch erschwert, dass Popper zweifelsohne seine Position mit der Zeit auch änderte, ohne dies immer jeweils in angemessener Weise deutlich zu machen. Teilweise wird von ihm selbst eine Kontinuität behauptet, wo diese bei Lichte besehen nicht existent ist.
2) Popper möchte den Universalien-Streit überhaupt umgehen und sich auf eine methodologische Alternative
1. zwischen zwei Optionen: „methodologischer Nominalismus" bzw. „Anti-Essentialismus" und „Essentialismus" beschränken. Diese Alternative wird von ihm zusammengeworfen mit der Alternative
2. „methodologischer Individualismus" und „Holismus". Außerdem wird eine Affinität dieser Alternative mit zwei anderen behauptet:
3. „Nomologismus" vs. „Popperizismus" und gesellschaftspolitisch:
4. „Gradualismus" vs. „Utopismus".
Inwieweit die behaupteten Zusammenhänge unter den vorgenannten Alternativen logisch zwingend sind, wird von Popper nicht näher analysiert, sondern all diese pattern variables werden als schlechthin zwei dichotome Idealtypen einander gegenübergestellt. Die Abweichungen der philosophischen Texte von Platon, Aristoteles, Hegel und Marx dienen weitgehend nur zur Illustration der beiden Idealtypen. Individuelle Abweichungen werden teilweise genannt, in der Linienführung der Gesamtargumentation grundsätzlich aber unterdrückt.
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