Inwiefern existieren sie, wenn beispielsweise durch einen Chipfehler das Internet physisch zusammenbricht?
Gutenberg setzt die Papierfabrik und den deutschen Wald voraus; das Internet die europäischen Stromerzeuger und die ostasiatischen Chipfabriken.
Alles fließt; doch Informationsströme werden direkt oder indirekt von Zahlungsströmen kontrolliert.
Das Thema Unsterblichkeit und Ewigkeit, womit Feuerbach seinen Zugang zur Kritik der Religion gefunden hatte, kehrt hier in neuer Einkleidung wieder
. Dazu folgendes Szenario: Wenn die logische Extension bzw. der Begriffsumfang des Begriffs „menschliche Gattung" an einem Punkt der Erdgeschichte einmal der Nullmenge entspricht (d.h. wenn der Mensch es endlich geschafft haben sollte, der Artenvielfalt auf dem Planeten Erde auch seine eigene Art zu subtrahieren), wer wird dann Welt 2 bevölkern, um Welt 3 (z. B. die Computer- oder Parteiprogramme, die „olympische Idee" etc.) benutzen zu können?
Mit anderen Worten: Wie existieren [1]) diese Ideen weiter, wenn es niemand mehr gibt, der sie haben kann? Wenn, dann vermutlich wie Software, für die keine Hardware mehr existiert und keine User. Oder wie Gott ohne Gläubige [2]). Dass uns das menschliche Problem des Todes, d.h. der eigenen Endlichkeit, logisches Kopfzerbrechen bereitet, verweist, wie Feuerbach klar erkannt hat, auf die philosophische Bedeutung von Religion und des mit dieser verbundenen Begriffs der Ewigkeit.
[1]) „Now I am no more sceptical about the existence of my own self than Descartes was of his. But I also think (as did Descartes) that I shall die soon and that this will make little difference to the world, except to myself and two or three friends. Obviously the issues of one’s own life and death are of some significance, but I conjecture (and I think Descartes would agree) that my own existence will come to an end without the world’s coming to an end too. This is a commonsense view, and it is the central tenet of what may be termed ‘realism’." (Popper 1973a:35)
[2]) Das ist Feuerbachs zentrales Thema.
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