„ce n’est pas tant des hommes que vient la misère, que de la puissance des choses." (Buret, zit. in: Marx ÖPM:485)
Dass Marx stellenweise einem technologischen Determinismus frönt, hat schon Max Weber moniert (Giddens 1971a:194f). Derlei plakativ-essayistische Formulierungen müssen, obwohl oder gerade weil sie der positivistischen Interpretation des "historischen Materialismus" Auftrieb gegeben haben, gegenüber der Theorie der Produktionsverhältnisse, die in einer Gesellschaftsformation jeweils zu einer bestimmten historischen Ordnung sich fügen, diskontiert werden. Letztlich schlägt sich, was Marx und Engels noch unter "Historischem Materialismus" intendiert hatten, in der grundlegenden ökonomischen Perspektive nieder [1]).
Es ist weit verbreitet eine Theorie des gesellschaftlichen Fortschritts, wonach der technische Fortschritt unaufhaltsam und mit naturgesetzlicher Notwendigkeit (Determinismus) zu einem gesellschaftlichen Fortschritt führen müsse. In dieser Sichtweise stimmen bestimmte vereinfachte Interpretationen des historischen Materialismus mit der Theorie der Industriegesellschaft überein. Es sind auch theoretische Übergänge zu der These zu verzeichnen, wonach der soziale Wandel von Sachzwängen oder/und Technokraten gesteuert werde. Webers These der unabwendbaren, weil technisch überlegenen Herrschaft der Bürokratie (Baumgarten 1964a:514) ist ebenfalls hier einzuordnen.
Im Globalismusargument wird diese positivistische Ansicht dahingehend spezifiziert, dass der technologische Fortschritt als exogener Faktor auftritt, dem sich Politik und Gesellschaft (als abhängige Faktoren!) auf Gedeih und Verderb anzupassen haben. Der zugrunde liegende technologische Determinismus trat schon in der Theorie der „industrial society" [2]) so wie der Konvergenztheorie [3]) (Aron 1967a) klar zutage.
[1]) "One of the important roles of the economist is to be dismal. Economics is traditionally the dismal science and this is because it deals with the basic phenomenon of scarcity. It is the economist's dismal duty to tell the world that it cannot have its cake and eat it; that we cannot have guns and butter and that there are basic limitations even on the rate of growth. This is not to say that the message of the economist must be one of unrelieved gloom. Within limitations he says you can do as you please, but his main duty is to point out the limitations. It is the peculiar temptation of those who do not have power to believe that the only problem is how to get power. In fact the main problem is what to do with power when one has it. This it is the particular duty of the economist to point out." (Boulding 1959a)
[2]) Kerr, Dunlop, Harbison, Myers 1962a; Parsons 1960a; Bell 1965a; Dahrendorf 1959a; Lipset 1960a
[3]) „Diese Interpretationen beruhen jedoch im Wesen auf einer naiven Auslegung des Industrialismus als synthetisierende Kraft, die alle Länder, die einen Industrialisierungsprozess durchmachen, homogenisiert." (Giddens 1979a:315f)
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