Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

22.10.2005

Die Kontradiktion als logische Katastrophe

„Dass die Wahrheit einer Theorie dasselbe sei wie ihre Fruchtbarkeit, ist freilich ein Irrtum.“ (Horkheimer, Adorno 1998a:261)

Während die meisten Logiker und Popper mit ihnen das Vorkommen einer logischen Kontradiktion als eine Rationalitätskatastrophe ansehen, die schnellstens behoben werden muss, wenden sich Dialektiker wie Hegel lieber den Funktionen einer Negation für den Erkenntnisfortschritt zu.

Näher betrachtet, gehen selbst Logiker mit Kontradiktionen viel freizügiger um, als ihre generelle Ablehnungshaltung vermuten lässt. Es erscheint daher auch hier angebracht, von den Höhen der Polemik auf den Boden der Tatsachen des wissenschaftlichen Problemlöseverhaltens und einer entsprechenden Regulierung zurückzukehren.

Wenn wir, wie Popper sagt, am besten aus Fehlern lernen, so sollten wir entsprechend produktiv mit unseren Irrtümern - sowie denen unserer Kontrahenten - umgehen. Ein Fehler, den ein Kontrahent begangen hat, kann uns vielleicht erspart bleiben. Manchmal ist es aber wichtiger, einen Fehler zu begehen, als von vornherein alles richtig machen zu wollen.

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