Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

22.10.2005

Das Wesen des Essentialismus

Wissenschaftliche Beweise, dass ein Hund keine Katze sei, sind in der Regel recht uninteres­sant; es sei denn, man hat es wirklich mit zweifelhaften Fällen zu tun.

Poppers Kampf gegen den Essentia­lismus ist nicht gerade geradlinig zu nen­nen. Die Hitzigkeit des Bombardements steht in einem etwas merkwürdigen Wi­der­­spruch zur Genauigkeit der Zielansprache.

Popper (1994b:248, Anm.*1) identifiziert "Essentialismus" mit Universalien­realis­mus [1]) oder auch der "Wesensphilosophie".



[1]) "Der Rationalismus lehrt (entsprechend der Evidenzlehre), dass die Vernunft das Allgemei­ne erkennt, indem sie intuitiv erfasst, erschaut. Das Allgemeine ist ein erkennbarer Gegenstand, ist mindestens so gegenständlich wie das Individuelle, das Zufällige. Den Universalien kommt an­schau­­liche Existenz zu. Die Zeitlosigkeit der Universalien wird als Ewigkeit gedeutet, die Zeitlich­keit der Individualien als Vergänglichkeit. So erhalten die Allgemeinbegriffe eine höhere Wirk­lich­keit (Platon); sie werden das 'eigentlich' Wirkliche, die Essenz, das Wesen; ihre Erkenntnis: Wesens­schau (universalia sunt realia, Realismus)." (Popper 1994b:247f)

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