„Nichts wäre absurder, als die Entscheidung, vor der man steht, auf den Gegensatz von Hölle und Paradies zu reduzieren.“ (Touraine 1972a:17)
Mit dem Vorwurf des inhaltsleeren Schematismus ging schon Hegel (1962a) gegen Fichte und Schelling vor.
Albert sprach von ‘Alternativradikalismus’ vor, den er insbesondere beim idealtypisch verfahrenden Systemvergleich der Wirtschaftsordnungen (Eucken) vorfand.
Spinner (1978a:59) hält hingegen die Bezeichnung „Alternativ-Radikalismus“ für irreführend, weil in der trivialisierten Version des „Jedermanns-Popper“ zwar die gesamte politische Ordnungsproblematik auf lediglich zwei sich ausschließende Alternativen reduziert, diese Alternativen aber keineswegs „radikal“ d.h. gründlich durchgeführt würden.
Heintel (1984a:114) zielt grundsätzlich auf denselben methodischen Fehler, wenn er bei Habermas das Bewegen in scheinbar vollständigen Disjunktionen kritisiert.
Claessens [1]) beabsichtigte einstmals, genau diese Frage zum Thema seiner Habilitation zu machen.
Eine entsprechende Arbeit hat Bühl (1970a) schließlich in enzyklopädischer Weise geliefert.
Esser (1993a:58), von der Systemtheorie zu lernen, lieh sich den Terminus „Leitdifferenz“.
Ausgehend von solchen allgemeinen Schablonen wird gerne die so verwünschte und immer wieder gern praktizierte Kulturkritik zurecht räsonniert. Nur die Schablonen wechseln der Mode gemäß.
So jetzt auch Holismus (Harrington 1996a): Wird aber auch nur ein bisschen bezüglich Totalitarismus geklärt, wenn unter dieser Worthülse "Holismus" Geschichte betrachtet wird?
[1]) „Ich hatte dazu verschiedene Pläne, z.B. auch den der Behandlung der Dichotomisierungs-Tendenz in der deutschen Geistesgeschichte, d.h. der offenbar aus einer bestimmten Entwicklung der Logik, der ‘abendländischen’ Logik, resultierenden Unfähigkeit der die deutsche Philosophie und dann Sozialwissenschaften tragenden Denker, prinzipiell über mehr als zwei - meist antinomische oder polare - Grundbegriffe in der Registrierung von Welt und Gesellschaft hinauszukommen - während im gleichen Strom die Entwicklung in den Naturwissenschaften immerhin mit höchst differenzierten und oft dialektischeren Begriffssystemen gearbeitet wurde." (Claessens 1996a:53)
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