Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

02.10.2005

Thesen über Popper (3)

Eine logisch zwingende Beziehung zwischen Poppers Methodologie und seiner Sozialphilo­sophie ist trotz entgegengesetzter Unterstellungen und Behauptungen keineswegs erwiesen. [1]) Der Fallibilismus dient der popperschen „Sozialphilo­sop­hie“ wie das Etikett einer Mo­gel­packung.[2])


[1] ) "In seinen Büchern Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (engl. 1945, dt. 1957/58) und Das Elend des Historizismus (engl. 1957, dt. 1965) übertrug er die Grundgedanken des kritischen Rationalismus auf die po­litische Philosophie." (Keuth 1998b:2).

[2] ) "Wer behauptet, dass die poppersche (Wissenschafts- und Sozial-) Philosophie eine kohärente und konsistente, aus einem einheitsstiftenden Gesichtspunkt konsequent entwickelte und in sich stimmige theoretische Kon­zep­ti­on 'aus einem Guss' sei, weiß nicht, wovon er redet ..." (Spinner 1978a:41)
„I will not appraise Popper’s systematic attempts, since I do not think that he has a system." (Wettersten 1992a:187)

Die Einheit der Philosophie Poppers besteht darin, dass sowohl die poppersche Wissenschafts- wie auch die pop­persche Sozialphilosophie Flickwerk-Charakter zeigen. Doch ein jeder Flicken dient seiner eigenen Natur gemäß stets einem hö­heren Ganzen (dem, was er flickt). Wie Bacon erkannte, ist der unvollendete Gedanke aber nicht immer der schlechteste.

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