„Die Frage nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Letztbegründung hängt schließlich davon ab, welche Art von Entitäten man als grundlegend betrachtet. Dass eine Letztbegründung logisch unmöglich ist, dürfte heutzutage allgemein anerkannt sein. Ob die Unmöglichkeit aber auch dann besteht, wenn die Entitäten, die beim Begründungsverfahren verwendet werden, solche von nicht-begrifflicher Art sind, ist zweifelhaft." (Reenpää 1974a:521)
Es wird allerdings hier an diesem Punkte zumindest eines deutlich: dass die Erörterung sowohl von „Rechtfertigung" wie von „kritischer Widerlegung" nicht ohne die Bestimmung des Begriffs des logischen Denkens auskommt. Lakatos (1970a:99) übernimmt von Fries und Popper (1984a:60f) das Argument, dass Aussagen nur durch Aussagen begründet oder widerlegt werden können.
Ist aber unumstößlich, dass eine Logik nur auf Grundlage von Aussagen möglich ist?
Es lässt sich nur die historische Tatsache feststellen, dass Kritische Rationalisten immer wieder eine bestimmte Gestalt von symbolischer Logik fraglos als Rasiermesser der Kritik ansetzen. Diese Waffe ist jedoch keineswegs so hygienisch neutral, wie sie gerne glauben machen möchten. Vielmehr hat sich hier bei Popper an einigen ungepflegten Stellen eine zählebige Rasse platonischer Restproblematiken angesiedelt. Wie jedoch Poppers Anti-Definitionismus schon andeutet, lässt sich logisches Denken äußerst schlecht auf formal Rekonstruierbares reduzieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen