Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

20.02.2007

Kritikimmunität

Kritikimmunität ist ein absichtlich oder unabsichtlicher herbeigeführter Schutz bestimmter Aussagen oder Aussagensysteme vor Kritik, die ausschließlich durch die hierbei angewandte Formulierungsweise erlangt wird.

Kritikimmunität kann man für jede Behauptung oder Argument durch bestimmte Strategien selber herstellen, indem man bestimmte Strategien einsetzt, zum Beispiel Tautologisierung oder konventionalistische Strategien, Ceteris paribus-Klauseln usw.

Indem Aussagen oder Aussagensysteme gegen Kritik immunisiert werden (wie etwa formale Modelle in der Ökonomie: Modellplatonismus; Dogma), wird in demselben Maße auch ihr Informationsgehalt reduziert.

Anders ausgedrückt: Wer sich dafür entscheidet, unter allen Umständen immer recht behalten zu wollen (d.h. bei seinen buchstäblich gemachten Aussagen bleiben zu wollen), der muss darauf verzichten, präzise Informationen zu geben (Leerformel).

In Gegensatz zu Vertretern einer Rechtfertigungsstrategie setzt die Strategie des Fallibilismus (Kritischer Rationalismus) darauf, auch vorerst unbegründete Aussagen zu riskieren, die relevante Dinge zu erklären beanspruchen, und diese sodann schärfster Kritik auszusetzen, um sie rational zu überprüfen:

1. Schritt: Konstruktion, 2. Schritt: Kritik.

Literatur

  • Hans Albert, Tautologisches und Ideologisches, Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, 90, 1954, S. 219
  • Hans Albert, Konstruktion und Kritik. Aufsätze zur Philosophie des kritischen Rationalismus, Hamburg 1972

Weblinks

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