Dies ist der gebündelte Versuch einer Replik auf: Karl R. Popper, Das Elend des Historizismus, was eine Replik darstellte auf: Karl Marx, Das Elend der Philosophie, was eine Replik darstellte auf: Proudhon, Die Philosophie des Elends

02.10.2005

Thesen über Popper (2)

Nicht alles, was an Poppers Philosophieren wirklich gewesen ist, ist auch ver­nünf­tig. Man nehme daher den Philosophen „Popper“ und spalte ihn in bewährt idealtypischer Manier in den absolut kritischen Popperabs [1]) und in den historisch eigentümlichen Pop­perspec [2]). Sinn­entsprechend ist ein Popper-student von einem Popper-Nach­schwät­zer zu unterscheiden.


[1] ) "Nichts wird begründet, alles wird kritisiert." (Bartley 1987a:122).

[2] ) "Was einer Philosophie eigentümlich ist, kann eben darum, weil es eigentümlich ist, nur zur Form des Systems, nicht zum Wesen der Philosophie gehören." (Hegel 1962a:10) Popper erweist seine besondere Eigentümlichkeit 1. als historische Persönlichkeit, 2. als Autor einer Gelegen­heits­arbeit, die aus einer zeitgenössischen politischen Situation heraus entstanden ist (als eigentümlicher Aus­druck einer historischen Epoche und einer besonderen politischen Situation). Letztere bilden den Gegenstand eines historisch-philologischem Quellenstudium, derartiges hier nicht angestrebt wird. Hier geht es vielmehr um „das Original, nicht die Kopie, Prinzipien, nicht Personen, Gattungen, aber nicht Individuen, Objekte der Geschichte, aber nicht Objekte der Chronique scandaleuse.“ (Feuerbach 1849a:14f)

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